Rückfahrt von Dresden
Rekkeviddeangst!
Nein, Reichweitenangst hatten wir nicht, wir waren ja gut vorbereitet. Mit dem Routenplaner von GoingElectric.de haben wir unsere Route geplant, wer sie sich anschauen will: hier ist der Link. Der Routenplaner liefert eine gute “erste Idee”, aber man muss noch Hand anlegen und dem Ergebnis nicht blind vertrauen. Statt unserer Variante mit 3 Stops in jeweils grob 100km Entfernung an kostenlosen Tank&Rast Ladesäulen hat der Routenplaner einen Stop bei einer kostenpflichtigen Ladesäule an der Autobahn und einen Stop in Göttingen (also mit ordentlich Umweg) eingeplant. Auch die Ladezeiten passen oft nicht, oder es wird vorgeschlagen unsinnig bis >90% zu laden.
Trotzdem ist der Routenplaner eine super Sache um einen ersten Überblick zu bekommen, man muss halt nur wissen das man auch optimieren kann.
Aber zur eigentlichen Fahrt. Nach der Abholung in Dresden standen wir mit vollgeladenem Wagen vor der Gläsernen Manufaktur, und bereiteten uns auf die Fahrt vor. Reiseproviant nach vorn, das Navi mit WLAN versorgt um Echtzeit-Verkehrsdaten zu bekommen, und los gings.

Die Ankunftszeit 18:44 konnten wir nicht ganz halten, soviel sei schon verraten. Die ersten Meter gingen durch den Dresdener Stadtverkehr, und dann “endlich” auf die Autobahn. ACC eingeschaltet, 120km/h eingestellt, und los ging die eigentliche Fahrt. Das Auto macht Spass, und in gefühlt 0,nix waren wir dann auch schon beim ersten Ladestop nach knappen 85km Fahrtstrecke. Eigentlich etwas früh zum nachladen, aber wir kannten das Auto noch nicht, und wollten uns nicht durch Reichweitenangst stressen lassen. Ausserdem will man ja das Schnellladen ausprobieren! Die Rückfahrkamera scheint jedenfalls auch eine gute Idee gewesen zu sein, man muss ja mit dem e-Golf rückwärts an die Ladesäulen ranfahren, und das Kabel bei den Schnellladern ist recht kurz.

Trotzdem: ja, ich übe noch. Das nächste mal dichter ran, und den Parkplatz auf der anderen Seite nehmen, sonst sieht das ganze etwas doof aus:

Mehrere Passanten schauten interessiert rüber und tuschelten, aber angesprochen hat uns dann doch niemand. Etwa eine Viertelstunde später war der Akku bei 88%, 10kWh haben wir nachgeladen. Danke an Tank & Rast, gerne wieder!

Die 111km zur nächsten Ladesäule waren wieder ereignislos. Fahrerwechsel, ACC rein und ab dafür. Dagmar hat die Ladesäule dann auch wesentlich besser getroffen als ich, der Wagen steht besser und das Kabel spannt nicht :-)

Der Ladestop hier hat dann etwa eine halbe Stunde gedauert, was primär daran lag das wir erst etwas gegessen haben, und auch mehrmals angesprochen wurden und uns dann dabei etwas verquatscht haben. Mit 17,48kWh mehr im Akku und einem Füllstand von 80% sind wir dann weiter gefahren.

Beim dritten und letzten Ladestop dann die böse Überraschung. Erst sah es gut aus: die erste Raststätte wo der Weg zur Ladesäule gut und konsequent beschildert war, bei den anderen beiden war es eher ein kleines Suchspiel. Aber dann: “Oh, da steht ja schon ein Auto!”. Ein Ioniq belegte den CCS Lader, aber ich dachte “Der hat nen eher kleinen Akku, lädt aber schnell, das wird nicht lange dauern”. Wir haben uns dann erstmal an den AC Lader angeklemmt damit wir die Zeit wenigstens etwas nutzen.

Der Ioniq brauchte dann aber etwa 30 Minuten, sein Akku muss fast leer gewesen sein. Ich habe mir die Wartezeit mit Podcast hören vertrieben, Dagmar hat mit dem Notebook und dem Auto-WLAN angefangen remote etwas zu arbeiten. Die Wartezeit war also kein wirklicher Verlust - man kann ja was sinnvolles damit anfangen. Wenn man es wirklich eilig hat sieht das natürlich ganz anders aus. Elektroauto fahren entschleunigt halt etwas.
Nachdem der Ioniq fertig war habe ich direkt auf CCS gewechselt, und als wir genug im Akku hatten um das letzte Teilstück sicher zu schaffen haben wir uns wieder auf den Weg gemacht. Erneuter Fahrerwechsel, ich habe wieder übernommen und wurde prompt vom Navi in die Walachei geschickt. Ein Hoch auf die Technik.
Am Ende waren wir kurz nach 21 Uhr daheim, etwas später als geplant. Die Fahrt hat aber auf alle Fälle Spaß gemacht und gezeigt das mit etwas Planung und Zeitpolster auch Langstrecken problemlos möglich sind!